Warum setzt sich der ARUH e.V. für die Entfernung ein?
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Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich für eine artenreiche, gewässertypische Vegetation ein und rückt dem Drüsigen Springkraut zu Leibe.
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Die Pflanze zählt zu den invasiven Neophyten, d.h. sie ist gebietsfremd und kommt hier ursprünglich nicht vor. Nicht alle Neophyten sind per se problematisch, sondern nur als invasiv eingestufte Spezies, da sich diese sehr stark ausbreiten und dabei standorttypische Flora und Fauna verdrängen, was letztlich zum Verlust der Artenvielfalt sowie der Verarmung von Lebensräumen für Tieren und Pflanzen führt.
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Insbesondere breitet sich das Drüsige Springkraut auf offenem Boden entlang der Bachläufe aus. Kommt es zur Verdrängung der standorttypischen Pflanzen am Gewässerrand, fehlt auch deren uferschützende Funktion. Die kleinen Wurzelballen sind nicht in der Lage die Ufer bei Hochwasser vor Auskolkung zu schützen.
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Trotz des vermeintlichen Reizes der Pflanze breitet sich diese – ohne den Eingriff des Menschen – flächendeckend aus. Neben Gewässerrändern, Grünflächen und Wäldern sind auch bereits Naturschutzgebiete betroffen, in denen die starke Ausbreitung wertvolle Lebensräume von Tieren und Pflanzen gefährdet.
Invasive Spezies: Drüsiges Springkraut
Drüsiges Springkraut (Impatiens gladulifera)
Beim drüsigen Springkraut handelt es sich um eine einjährige, auffallend dunkelrosa blühende und bis zu 2,5m hohe Pflanze mit starkem süß-aromatischen Duft und drüsigen Blättern.
Die Pflanze trägt ihren Namen, ähnlich wie das gelb blühende einheimische Springkraut, aufgrund ihrer Kapseln, die bei Berührung blitzschnell aufspringen und ihre Samen im Umkreis von bis zu 6 Meter weit verbreiten.
Der stellvertretende Vorsitzende Felix Ochs mit dem Rupf eines einzigen Quadratmeters:
Wie erfolgt die Bekämpfung der Pflanze?
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Das Entfernen der Pflanze sollte vor der Samenreife erfolgen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Aufgrund ihres kleinen, flachen Wurzelballens lässt sie sich leicht mit Wurzel herausziehen. Grundsätzlich kann die Pflanze direkt nach der Keimung gezogen werden, jedoch bietet es sich an, diese auf etwa einen Meter Höhe heranwachsen zu lassen. So ist sie leichter zu erkennen und von der einheimischen Sorte zu unterscheiden.
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Wir streben daher einen ersten Rupf-Anlauf in der Zeit von Ende Mai bis Anfang Juni an. Zu diesem Zeitpunkt steht das Springkraut in der Regel dicht beieinander. Anschließend kommen bis in den Oktober hinein immer wieder vereinzelt Pflanzen nach. Das Entfernen dieser „Nachzügler“ ist besonders wichtig, bevor neue Samen in die Fläche freigesetzt werden.
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Neben dem gezielten Ausreißen der Pflanzen – beispielsweise im Rahmen unserer Aktionstage – kann die Pflanze auch kurz vor der Blüte gemäht werden. Ferner sind offene Bodenstellen zu vermeiden und gezielt zu begrünen.
Wie sollte die Pflanze entsorgt werden?
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Blüten- oder samentragende Pflanzen sollten über den Restmüll entsorgt werden, da die Gefahr der Ausbreitung besteht. Samentragende Pflanzen sollten entsprechend direkt mit einem Müllsack o.ä. eingesammelt werden.
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Trägt das Springkraut weder Blüten noch Samen, besteht keine Gefahr und es kann vor Ort belassen werden. Achtung: Bei feuchtem Wetter können herausgezogene Pflanzen erneut austreiben. Eine Kontrolle ist in diesem Fall erforderlich.
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Sofern es die Witterung zulässt, lassen sich größere Mengen durch Trocknung erheblich reduzieren.
Zur zeiteffizienten Bekämpfung der Invasiv-Spezies werden freiwillige Helfer gesucht!
Da sich das Drüsige Springkraut schnell vermehrt, sollte in einem Vorgang möglichst flächendeckend gerupft werden,
da es sonst die "Lücken" schnell wieder schließt.
Möchten Sie uns tatkräftig unterstützen? Dann melden Sie sich zu einem unserer Aktionstage an!
Eine Terminübersicht finden Sie hier.
Auch eine Spende hilft, die Organisation und Ausstattung der Arbeitsgemeinschaft zu stärken. Mitgliedsbeiträge und Spenden an den ARUH e.V. sind steuerlich absetzbar. Bescheinigungen über diese stellen wir auf Anfrage gerne aus.